Die Fleckensbürger von Iburg im Jahre 1667

Vorgeschichte

Mit dem sog. "Westfälischen Frieden", der zwischen dem 15. Mai und dem 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück ausgehandelt wurde, endete der Dreißigjährige Krieg in Deutschland; Not und Elend hatten damit ein Ende.
Zum Dreißigjährigen Krieg im Osnabrücker Land verweise ich auf die Veröffentlichung "Dreißigjähriger Krieg. Belastungen der Bevölkerung im Raum Iburg" von Gerhard Vollbrecht, herausgegeben als Veröffentlichung Nr. 3 vom Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg e.V. im Jahre 1998.

Aufgrund des Friedensvertrages wurde der Lutheraner Ernst-August von Braunschweig-Calenberg 1648 zum Bischof des Hochstifts Osnabrück nominiert und 1662 vom Osnabrücker Domkapitel zum Bischof von Osnabrück gewählt. Er bezog mit seiner Frau, den beiden kleinen Söhnen Georg Ludwig und Friedrich August sowie der Ziehtochter Liselotte von der Pfalz das Schloss Iburg.

Am südöstlichen Fuße des Schlosses bestand der kleine Flecken Iburg, dem 1657 von Kurfürst Ernst August I. ein neues Verfassungsprivileg gegeben hatte.
Bürgermeister waren im Jahre 1667 Jürgen Kramer und Gilbert Vorbraken; Pastor der katholischen Kirche war Patres Clemens Immencamp, Hofprediger der evangelischen Kirchengemeinde war der Magister Wilhelm Stratemann.

Frau Jutta Hellmann äußerte im "Ortsfamilienbuch Iburg 1650 - 1875" in den Benutzerinformationen unter "Der Ort Iburg und seine Ortsteile": "Der Flecken Iburg hatte innerhalb der Mauern eher eine städtische als eine bäuerliche Bevölkerung, die berufsmäßig nicht so sesshaft war und öfter den Wohnort wechselte. (...) 1650 bekannte sich in Iburg etwa die Hälfte der Bevölkerung zur "Confessio Augustana", d.h. sie waren evangelisch-lutherisch."

Die Fleckensbürger 1667

* Am ehemaligen Standort besteht kein Gebäude mehr

Die Aufzeichnungen in den katholischen Kirchenbüchern von Iburg beginnen erst im Herbst 1650, daher sind die Namen und Daten zahlreicher Ehefrauen und Kinder derzeit unbekannt. Die Kirchenbücher der evangelischen Gemeinde beginnen erst 1717.
Die genannten Ehefrauen sind die Gattinnen im Jahre 1667 - bei den Kindern sind diejenigen Kinder benannt, die vom männlichen Bewohner abstammen und bis einschließlich 1667 geboren wurden. Das bedeutet, dass vor 1667 ggf. andere Ehefrauen mit den männlichen Bewohnern verheiratet waren und nach 1667 weitere Kinder (auch ggf. von weiteren Ehefrauen) geboren wurden.

Fleckensbürger 1667 (Häuser sind blau markiert)

... und ein Jahr später, am 30. Oktober 1668, wurde Sophie Charlotte von Hannover im Schloss Iburg geboren. 1684 heiratete sie den Kurprinzen Friedrich von Brandenburg, der sich 1701 zum König in Preußen krönte. Ihr Sohn ist der spätere "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I., ihr Enkel Friedrich II., der ab 1740 König in Preußen war.

Mein Dank gilt den Aufzeichnungen des Heimatkundlers Franz-Josef Schräder sowie der Bearbeiterin des Ortsfamilienbuches (OFB) von Iburg, Frau Jutta Hellmann!

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