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Aufschlussbohrung "Iburg 1"

Die Aufschlussbohrung "Iburg 1" wurde 1 km nordwestlich von Iburg von der "Preußischen Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft (PREUSSAG AG) Erdöl und Erdgas" auf einer südlich der Osning-Achse vermuteten Antiklinale (Aufwölbung) angesetzt. Sie war Teil der Konzession "Ibbenbüren".
Gründstückseigentümer der Fläche, auf welcher die Bohrung stattfand (Flur 9, Flurstück 13), war der Landwirt Wilhelm Ridder (Holperdorp 21) - die Bohrung lag ca. 150 m nordnordwestlich seines Hofes oberhalb des Markenweges in Holperdorp.

Mit der Bohrung sollte die tektonische Situation an der Osningachse geklärt sowie tiefe Unterkreide, Malm und höherer Dogger auf Speichergesteine und deren Porenfüllung untersucht werden.

Am 22. Juli 1959 begann die Bohrung - geplant war bis zu einer Teufe von ca. 900 m zu meißeln.

Die geplante Verrohrung sollte durch 9 5/8'' Rohre mit einer Zementierung bis ca. 150 m erfolgen.

Wider Erwarten fielen Alb, Wealden und Malm aus - Tetrachlorkohlenstoffauszüge aus 24 - 64 m tiefen Spülproben aus dem Osning-Sandstein leuchteten unter der Fluoreszenzlampe schwach gelblich bis dunkelbraun, eine Spülprobe aus 80 m Teufe (Dogger epsilon) erbrachte dunkelbraune Öltropfen. Kerne im Posidonienschiefer aus 186 - 194 m Teufe schwitzten Öltropfen aus und das Gestein zeigte beim Anschlagen schwachen Gasgeruch. Im Rhät zeigten Kerne aus 510 - 515,1 m einige dunkelgraue Ölspuren und einen ölimprägnieerten Feinstsandstein.

Am 20.08.1959 wurde die Bohrung bei einer Endteufe von 538,3 m eingestellt.

Das vereinfachte geologische Profil lautete:

Teufe:

Gestein (Epoche):
0,0 m - 64,0 m Osning-Feinsandstein (Unter-Alb)
64,0 m - 162,0 m Tonstein (Dogger epsilon bis Dogger beta)
162,0 m << Transgression >>
162,0 m - 176,0 m Tonstein (Lias zeta)
176,0 m - 212,0 m Tonstein (Lias epsilon)
212,0 m - 295,0 m Tonstein (Lias delta)
295,0 m - 375,0 m Tonstein (Lias gamma)
375,0 m - 435,0 m Tonstein (Lias beta)
435,0 m - 478,0 m Tonstein (Lias alpha 3 - 1)
478,0 m - 520,0 m Tonstein (Rhät)
520,0 m - 538,3 m Tonstein (Mittl. Keuper)

Geologisch wurde die Bohrung von Dr. Heinz Boigk betreut.
Prof. Dr. Boigk (geb.: 1914, gest.: 1982) war nach seiner Tätgkeit bei der PREUSSAG lange Jahre Direktor der Abteilung "Erdölgeologie und angewandte Geochemie" des ehem. Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung in Hannover - 1969 wurde Prof. Boigk als Honorarprofessor an die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster berufen.

Vom 24. bis zum 28.08.1955 wurde das Bohrloch folgendermaßen verfüllt:

Teufe:

Verfüllung:
0,0 m - 1,0 m Mutterboden
1,0 m - 20,0 m Beton
20,0 m - 125,7 m Dickspülung
125,7 m - 170,2 m 2 t Portland-Zement
170,2 m - 538,3 m in zwei Stufen mit 18 t Halliburton-Tiefbohrzement

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