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Kalkofen Vornbäumen

Ab ca. 1850 betrieb Johannes Adolphus Vornbäumen (geb.: 14.07.1823, gest.: 23.09.1899), verheiratet seit dem 11.11.1852 mit der Fuhrmanns-Tochter Anna Maria Gerdtrud, geb. Haverkamp (geb.: 21.11.1828, gest.: 29.11.1916), am östlichen Hagenberg eine Kalksteingrube mit einem kleinen Kalkofen.

Johannes Adolphus Vornbäumen

Johannes Adolphus Vornbäumen

Johannes Adolphus war der Sohn des Schuhmachers Johan Henricus Adolph Vornbäumen und seiner Ehefrau Maria Catharina, geb. Nelle.
Johannes Adolphus und Anna Maria Gerdtrud Vornbäumen hatten 10 Kinder und wohnten in der Großen Straße in Iburg (heute: Hannibal, Große Straße 23). 1869 war er Bürgervorsteher im Flecken Iburg.

Wohnhaus Johannes Adolphus Vornbäumen nebst Familie

 

Blick von der Großen Straße hinunter

Wohnhaus Johannes Adolphus Vornbäumen nebst Familie

 

Blick von der Großen Straße hinunter
2. Haus auf der linken Seite: Wohnhaus Johannes Adolphus Vornbäumen nebst Familie

In einer Beschreibung heisst es: "Es war ein mit Schieferplatten belegtes Haus. Links war das Tor für Wagen und Pferde und Zugang zu den Stallungen, in der Mitte eine Steintreppe mit Sitzbänken vor der Haustür und rechts die Fenster vom Wohnzimmer. Auf dem Flur kam vor der Treppe nach oben eine Sitzecke, nach hinten lagen Kochstube, Küche mit Pumpe und die Waschküche. Von der Küche konnte man in den Garten gehen, der bis zum "Hagenpatt" reichte. Im Obergeschoss waren die Schlafzimmer, Mädchenkammer und nach hinten heraus der "Saal"".

 

Den gebrannten Kalk brachte er mit Pferdewagen nach Münster, von wo er dann Vieh mit zurücknahm. Nebenbei tätigte er nämlich einen Viehhandel und in späteren Jahren mit seinen Söhnen Johann (Johannes) Caspar und Franz Hermann Wilhelm eine Schlachterei.

Blick in den Steinbruch

   

Blick in den Steinbruch
(Aufnahme von Hans Hasekamp am 29.05.1939)

    Blick in den Steinbruch

Reste des ehemaligen Kalkofens

 

Nachdem Johannes Adolphus Vornbäumen keine Genehmigung bekam, den Abfall aus dem Kalkberg auf eine benachbarte sumpfige Wiese abzufahren, arbeitete er sich in seiner Kalkgrube fest, da der Abfall in der Mitte zwangsläufig liegenblieb.

Situationsplan am nordöstlichen Bereich des Hagenberges

 

Lage des Vornbäum'schen Steinbruches

Situationsplan am nordöstlichen Bereich des Hagenberges mit Blick auf den Kotten von Eichholz (Abbruch um 1960)
(Aufnahme von Hans Hasekamp am 29.05.1939)

 

Lage des Vornbäum'schen Steinbruches
(Deutsche Grundkarte 1:5000,
Ausgabe 1981 mit Nachträgen 1984)

 

Als sich damit der Kalkofen nicht mehr rentierte, verlegte er sein Augenmerk einige Jahre später ganz auf den Viehhandel und die Schlachterei: der Kalkofen-Betrieb wurde 1893 stillgelegt.

An Fossilfunden führt ANDRÉE 1904 (S. 41) nur den Cephalopoden (Kopffüßer) Nautilus cenomanensis SCHLÜTER auf.

Anfang 1894 traten die Söhne Johann (Johannes) Caspar (geb.: 08.08.1855, gest.: 12.10.1921) und Franz Hermann Wilhelm (geb.: 13.08.1861, gest.: 20.08.1925) Vornbäumen, die das elterliche Viehhandelsgeschäft betrieben, an Wilhelm Tepe heran um den Alleinvertrieb der seit 1889 gesetzlich geschützten Drahtgerüstbindestricke zu übernehmen. Nennenswerte Umsätze wurden zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht erzielt. Nachdem der patentamtliche Schutz 1904 (gem. § 7 des Patentgesetzes vom 25. Mai 1877) erloschen war, fingen die Brüder selber an zu produzieren, wozu zunächst einige Arbeiter vom Drahtseilwerk Tepe genommen wurden. Dies war der Anfang des Drahtseilwerkes "J. & W. Vornbäumen GmbH", welche zu Beginn am Mühlenort und später an der Voßegge - bevor man erste Grundstücke am heutigen Standort in der Ostenfelder Feldmark kaufte - produzierten.
Die Firma besteht noch heute unter dem Namen "VORNBÄUMEN Stahlseile GmbH & Co. KG".

Johann (Johannes) Caspar Vornbäumen war von 1894 bis 1900 Präsident des Schützenvereins Iburg von 1869 e.V. sowie 1903 Bürgervorsteher und von 1908 - 1919 Bürgermeister in Iburg.
Sein jüngerer Bruder Franz Hermann Wilhelm war 1894 als Wilhelm I. (mit seiner Königin Elisabeth II. Sander) Schützenkönig im Schützenverein Iburg von 1869 e.V..

Das Vornbäumsche Anwesen in der Großen Straße wurde 1913 von Franz Hermann Wilhelm Vornbäumen an den Schneider Heinrich Hannibal (geb.: 19.11.1885) verkauft, der dort nach dem 1. Weltkrieg einen Laden für Oberhemden und Herrenartikel errichtete - das große linke Tor wurde zu einem Schaufenster umfunktioniert. Franz Hermann Wilhelm Vornbäumen zog in das "Haus am Rott" um.

 


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