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Newsletter Nr. 22

Eine Forschungsgrabung im Hüggel, einem Bergrücken südwestlich von Osnabrück bei Hasbergen, brachte nun mehrere spektakuläre Fossilfunde ans Tageslicht. Nach einer Pressemitteilung des Paläontologen Dr. Cajus Diedrich wurden Skelette von über acht verschiedenen Rochen-, Hai- und Schmelzschuppenfischarten, drei Quastenflossern und zahlreiche Pflanzenreste gefunden. Die Funde entstammen dem Kupferschiefer der Unteren Zechstein-Zeit (Perm) vor 258 Millionen Jahren. Dieser "Kupferschiefer" ist ein dunkler, in dünnen Lagen aufspaltender, bituminöser Mergelschiefer, der als "Faulschlamm" am Grunde des zechsteinzeitlichen Meeres abgelagert worden ist und als typischer Vertreter einer Schwarzschiefer-Fazies gilt.

Die Grabung fand unter der Trägerschaft des Kultur- und Verkehrsvereins Hasbergen e.V., der Koordination der Firma PALEOLOGIC und mit Unterstützung der Stiftung für Natur und Umwelt sowie dem Geo-Naturpark TERRA.vita statt. Beteiligt an der Ausgrabung waren auch Jugendliche der Bildungswerkstatt Hüggel e.V..

Vor 258 Millionen Jahren befand sich im Bereich des Hüggels ein flaches, warmes und fischreiches subtropisches Meer, in das Pflanzenreste aus einem Wüstenfluss verfrachtet wurden. Die untersuchte Fundstelle lag wahrscheinlich nahe eines solchen Wadis unfern der damaligen Küste.

Bereits früheren Geologen fiel der vor allem durch Fischreste und Pflanzenreste gekennzeichnete Fossilgehalt des Kupferschiefers auf. Der für die aus Mitteldeutschland stammende bergmännische Bezeichnung "Kupferschiefer" verantwortliche Kupfererzgehalt hatte am Hüggel jedoch keine Bedeutung gehabt, wenngleich im Hüggel bis in die 60er Jahre Eisenerz abgebaut wurde. Diese qualitativ hochwertigen Eisenerze führten mit zur Gründung des Hochofenwerkes des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins (heute: Stahlwerk Georgsmarienhütte GmbH).

Von den paläontologischen Ausgrabungen im Hüggel wird unter der Überschrift "Paläontologen in Hasbergen" unter http://www.hasbergen.de berichtet. Über meine Internet-Seite "Links" können Sie zu Erläuterungen zum "Geologischen Lehrpfad Hüggel" gelangen, für eine Exkursion eignet sich besonders der geologische Exkursionsführer "Hüggel" von Franz-Jürgen Harms, in dem die einzelnen Exkursionspunkte in Wort und Bild beschrieben werden. Herr Harms berichtete ebenfalls in den "Osnabrücker Naturwissenschaftlichen Mitteilungen", Band 8, 1981, über "Geologie und Tektonik des Hüggel- und Silberberg-Gebietes bei Osnabrück (West-Niedersachsen)" (S. 19 ff.). Weiterführende Hinweise liefert auch der Abschnitt "Perm" (S. 79 ff.) von Franz-Jürgen Harms in dem Buch "Geologie des Osnabrücker Berglandes" (Hrsg.: Horst Klassen). In diesen Schriften befinden sich auch umfangreiche Schriftenverzeichnisse. Interessierte könnnen sich am Samstag, den 22. Mai, und am Sonntag, den 23. Mai 2004, in der Hasbergener Lernwerkstatt im ehemaligen Gasthof Schierke (Osnabrücker Straße 21, 49205 Hasbergen) über die Grabungsergebnisse informieren.

An dieser Stelle möchte ich noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass das Betreten der ehemaligen Tagebaue und Steinbrüche nicht gestattet ist!! Zahlreiche Aufschlüsse stehen zudem unter Naturschutz!

Im Ehrenkodex der "Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie (VFMG) e.V." ist dazu zu lesen: "Das Betreten von Steinbrüchen, Gruben und ähnlichem, hat nur mit Genehmigung des Besitzers oder des Bruchmeisters zu erfolgen." Dieser Ehrenkodex mit Hinweisen zum Bundesberggesetz (BBergG) vom 13.08.1980 und zum Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz vom 30.05.1978 können Sie auf meiner Internet-Seite unter http://www.geo-iburg.de.vu/kodex.html nachlesen. Dort finden Sie auch Links zu den Themenbereichen "Arbeitssicherheit und Unfallverhütung in Aufschlüssen" und "Präparation"!

Am 20.02. und 27.02.2004 fand eine vom "Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg e.V." veranstaltete Betriebsbesichtigung des Stahlwerkes Georgsmarienhütte GmbH in Georgsmarienhütte statt. Das Hochofenwerk wurde 1856 gegründet - dort arbeiteten auch viele Iburger Bürger. Über die interessante Besichtigung berichtete ich in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom 10. März 2004 ("Am Schmelztiegel"), im "Stadtgespräch Bad Iburg" in seiner Ausgabe Nr. 149 vom 13. März 2004 ("Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg besichtigte Hüttenwerk") und in "Bad Iburg aktuell" vom April 2004 ("Georgsmarienhütte - ein modernes Werk mit langer Tradition").

In einem Wettbewerb sucht die Akademie der Geowissenschaften zu Hannover nach bedeutenden Geotopen in Deutschland. Vorschläge über Einzelgeotope, Geotop-Ensembles oder -Landschaften können bis zum 31. März 2005 eingereicht werden. Teilnahmeformulare und Wettbewerbskriterien können über den Verweis "Wettbewerb: Die bedeutendsten Geotope in Deutchland" unter http://www.geoakademie.de heruntergeladen werden. Auf meiner Seite "Links" finden Sie Informationen zu Geotopen anläßlich dem "Tag des Geotops" in der Region Osnabrück: Sandsteinmuseum Bad Bentheim, Saurierfährten von Bad Essen - Barkhausen und Steinbruch der Piesberger Steinindustrie.

In der bereits mehrfach erwähnten Linkliste ist nun auch ein Link auf die Homepage der Deutschen Geologischen Gesellschaft hinzugekommen. Dort findet sich auch ein Link auf die allgemein und frei verfügbare Enzyklopädie "Wikipedia" - hier kann jeder, auch ohne Anmeldung, sein Wissen beisteuern und als Autor mitarbeiten. Könnte hier nicht auch mit Ihrer Hilfe ein Nachschlagewerk für geowissenschaftliche Begriffe entstehen?

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein frohes Osterfest und schöne Ostertage!

Mente et malleo - mit Geist und Hammer

und einem herzlichen Glück auf

Ihr

Horst Grebing


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