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Newsletter Nr. 45

Die Beckeroder Eisenhütte

Im Jahre 1836 wurde in Hagen-Beckerode von Johan Carl Forster die "Beckeroder Eisenhütte" gegründet, die Ende 1837/Anfang 1838 an den Postmeister Johan Friedrich Christopher Meyer aus Bohmte verkauft wurde. Zusammen mit dem Osnabrücker Kaufmann Daniel Wilhelm Meyer erfolgte im Februar 1838 die Umfirmierung in "D. W. Meyer & Comp.". Julius Christoph Meyer, Sohn des Postmeisters Johan Friedrich Christopher Meyer und Schwiegersohn des Kaufmanns Friedrich Ludwig Tenge, Inhaber der Tenge'schen Glashütte in Marschallshagen (Stadt Lichtenau, südöstlich von Paderborn) und der Eisenhütte auf Schloß Holte (Stadt Schloß Holte-Stukenbrock), übernahm im Februar 1846 die Leitung des Werkes. Mit dem Erwerb der Eisenhütte erwarb Julius Meyer auch das dortige "Haushalts-Inventarium"; dazu gehörte u.a. ein Mineralienschrank. Der letzte Hochofen in Beckerode wurde 1863 ausgeblasen.

Die Beckeroder Eisenhütte hat eine besondere Bedeutung für die gesamte Frühindustrialisierung der hiesigen Region: aus Anlass des 170jährigen Gründungsjubiläums hat Rainer Rottmann ein Buch mit dem Titel "Die Beckeroder Eisenhütte" verfasst. In dem 336 Seiten starken, mit Bildern, Skizzen und Karten versehenen Buch, werden nicht nur die Gründung der Eisenhütte und deren Betriebe beleuchtet, sondern auch Fragen zur Herkunft und Lebensart der Eisenhüttenarbeiter und zur Gewinnung von Erz und Kohle beleuchtet. Das Buch ist eine wahre Fundgrube für alle, die sich mit der Orts- und Wirtschaftsgeschichte von Hagen a.T.W. im Besonderen und / oder für die Geschichte der frühen Montanindustrie im Allgemeinen interessieren.
"Die Beckeroder Eisenhütte", herausgegeben vom Heimatverein Hagen a.T.W. und verfasst von Rainer Rottmann, ist im örtlichen Buchhandel unter der ISBN-10: 3-939318-01-9 oder der ISBN-13: 978-3-939318-01-9 für 13,- Euro erhältlich.

Bereits im Mittelalter und von 1722 bis 1726 wurden am Natruper Berg in der Bauernschaft Natrup Bergbauversuche auf Silbererz unternommen. Auch am Domprobstsundern unmittelbar nordöstlich von Hagen wurde schon im Mittelalter in einer um 1180 erwähnten "Silverkule" nahe dem Hof Stertenbrink nach Silbererz geschürft. An der Nordseite des nördlich an Hagen angrenzenden Hüggel und Heidhorn wurde ebenfalls bereits im Mittelalter das dort zutage tretende Eisenerz abgebaut und verhüttet. 1538 ließ der Graf Konrad von Tecklenburg - Schwerin am Hüggel sogar ein "Berchwerk anrichten", welches aber nicht von langer Dauer war.
Über diesen frühen Silbererz- und Eisenerzbergbaus in und um Hagen plant der Autor eine gesonderte Publikation.

Ab Gründung der "Beckeroder Eisenhütte" erfolgte eine systematische Erschließung und Ausbeutung von Eisenerzen in Hagen und Umgebung. Ohne die Bergbaukonzessionen der Beckeroder Eisenhütte, die mit dem Verkauf der Eisenhütte an den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein übernommen wurden, ist der Standort der Georgsmarienhütte kaum denkbar.

Bevor die Beckeroder Eisenhütte existierte, wurden die Eisenwaren überwiegend aus dem Sauerland und dem Lippe-Gebiet bezogen.
So wurde 1559 ein auf der Iburg stehender alter eisener Kachelofen durch einen neuen 28 Zentner schweren Ofen ersetzt, der "von der Lippe" geholt wurde. 1594 waren auf dem Schloss in Iburg "die isernen Rosten und Brawpfannen im Backhause ganz verbrandt und undüchtig" geworden und man ließ vom Rentmeister des Amtes Reckenberg (ehem. Kreis Wiedenbrück) neue Eisenstangen besorgen, die "uff der Eysenhütten geschmedet" worden waren. 1595 schicken Iburger Beamte "Wolter Schmedt nach der Lippe, Isern zu holen"; 1598 wird der Meister Walter Gonkin in Lipper Land geschickt um Eisen zu holen. 1601 ließ man für die Iburg "zwey große newe Eisern Kaggeloffen im Saurlande gießen". 1602 und 1604 hatte man von Iburg aus erneut den Schmied Wolter losgeschickt und jeweils "von der Lippe kaufen lassen drei Wagen Isern". 1605 kaufte man "zur Lippe einen Eisenbleckenn Kaggelofen" für das Schloss Iburg.

Ab Ende 1825 ließ auch der aus Osnabrück gebürtige Kaufmann Gustav von Gülich im Osnabrücker Land durch Bergbauexperten nach Rohstofflagerstätten suchen. Am 11.04.1826 wurde ihm die Konzession erteilt, in den Ämtern Osnabrück und Iburg sowie im Kirchspiel Wellingholzhausen nach Eisenstein zu schürfen, weil er die Absicht bekundet hatte in der Provinz Osnabrück ein Eisenhüttenwerk errichten zu wollen. Doch schon bald gab von Gülich seinen Plan zur Errichtung eines Hüttenwerkes im Osnabrücker Land auf und verlagerte seine geschäftlichen Aktivitäten in das Wesergebiet.

Johan Carl Forster, seit 1834 im Dorf Riesenbeck (heutiger Stadtteil der Stadt Hörstel) wohnend, gelang es 1836 von dem im Kirchspiel Hagen, Bauernschaft Beckerode, gelegenen Bauernhof des Bauern Caspar Heinrich Krützmann ein sieben Scheffelsaat großes Grundstück für die geplante Eisenhütte anzukaufen. Forster hatte zu dieser Zeit zu der aus Ostenfelde bei Iburg stammenden Familie Fischer nähere Beziehungen gehabt, denn er ist Taufpate des in Riesenbeck geborenen Felix Fischer, Sohn des vorbenannten Hermann Fischer.
Die begehrte Konzession zur Anlage einer Eisenhütte wurde Johan Carl Forster Ende 1836 erteilt.

Bruchsteine für den Bau der Eisenhütte kamen aus "Forstmanns Bruch" in Mentrup (S. 123 ff.) - der Kern- bzw. Rauchschacht des Hochofens war z.B. aus 78 Fudern feuerfester Steine aus "Forstmanns Steinbruch" gemauert worden. In Fachkreisen hatte es sich in den 1850er Jahren herumgesprochen, dass dieser Sandstein sich als besonders tauglich und feuerresistent erwiesen hatte. So war der als Hüttenbaumeister in Oberhausen tätige Wilhelm Linhoff geradezu versessen auf diese Sandsteine und riet Julius Meyer, auch die drei Steinbrüche in Iburg, in denen vergleichbare Steine zu vermuten seien, "gegen jedwede Entschädigung" anzupachten und so "etwaige Concurrenz möglichst fern zu halten." Nach einer Analyse vom März 1855 des in Witten a.d. Ruhr ansässigen Chemikers F. Baedeker kam dieser zu dem Ergebnis, dass von dem Sandstein aufgrund seiner Zusammensetzung (98,8 % Kieselsäure und 0,99 % Tonerde mit Eisenoxyd) "eine bedeutende Feuerbeständigkeit" zu erwarten sei.

Die Hochofenrast wurde aus einem Gemisch aus Sand aus Hagen und weißem Ton aus Hasbergen angelegt. Der Königlich Hannoversche Bergamtsassessor Friedrich Adolph Roemer schrieb hierzu am 30.04.1856: "In der Nähe der Grube Hedwig liegt am Abhange des Hüggels eine mächtige Ablagerung eines weißen feuerfesten Thons, welcher sich inm Beckeroder Hochofen vollkommen bewährt hat." Gestellsteine für den Hochofen kamen aus Steinbrüchen in Ibbenbüren und aus Riesenbeck (S. 122). Weitere Sandsteine kamen aus dem "Steinbruche am Borgberg", aus den Steinbrüchen am Ellenberg und am Hüggel. Backsteine und Klinker lieferten die Ziegelbrenner Rethmann von Natrup-Hagen und vom Spellbrink in Gellenbeck. Dachpfannen lieferten die örtlichen Ziegeleien "Ziegelbrenner Herkenhoff bei Grimmelsmann" (Bauernschaft Sudenfeld), "Ziegelmeister Lammers in Natrup", "Ziegelmeister Rethmann in Natrup" (bei Meyer zu Natrup), "Ziegelbrenner Hellermann in Hagen" (Bauernschaft Beckerode) und "Ziegelbrenner Kortlüke in Natrup, vertius Rethmann bei Witte in Natrup". Maurerkalk lieferten "Kalkbrenner Wiemann in Iburg" und der "Kalkbrenner H. Becker in Laer". Sand kam aus den Sandkuhlen in Beckerode, Gellenbeck und Natrup; so 1846 beispielsweise "37 dreispännige Fuder Formsand aus den Gründen des Colon Wibbelsmann" und weitere Fuhren Sand von Alte-Tiemann aus Natrup Hagen.

Im Rahmen der Eisengewinnung wurde hauptsächlich Glandorfer Raseneisenstein (S.126 f.), Lintorfer Eisenerz vom Dörrel (S. 128 f.), versuchsweise bis 1846 Wiesenerze aus Fledder und ab 1847 Raseneisenstein aus Hellern (heute: Stadtteile von Osnabrück), Brauneisenstein vom Hüggel (u.a. Herminengrube in der Bauernschaft Ohrbeck südlich von Bauer Johannsmann) und vom Heidhorn (u.a. Hedwigsgrube am Nordwestrand des Heidhorn; S. 130 ff.), , Ellenberger Toneisenstein (S. 146 ff.), Eisenerz vom Martiniberg in der Bauernschaft Gellenbeck (S. 155 ff.) sowie Koks aus Dortmund und Steinkohlen aus Ibbenbüren, vom Piesberg und aus Borgloh genutzt. Die besten Kalksteine (S. 175 f.) waren wegen des geringen Phosphorgehaltes die vom Harderberg und die Plänerkalke aus Iburg, "so dass deren Zuschlag durchaus keine Bedanken rege macht".

In den Anfangsjahren der Beckeroder Eisenhütte gab es noch weitere Schürfversuche auf Eisenstein (S. 158 f.) in der näheren Umgebung der Eisenhütte, die allerdings keine positiven Ergebnisse brachten, so beispielsweise 1845 am Borgberg bei Hagen-Beckerode, am Dörenberg und am Urberg bei Iburg, ferner bei Bramsche und bei Wellingholzhausen.

Julius Meyer hatte die grundsätzliche Bedeutung der Toneisenerze für die hiesige Eisenhütte schon früh erkannt und bat daher am 21.08.1853 um eine weitreichende Konzession zum Schurf nach Toneisenerzen. Er erhielt daraufhin am 13.01.1855 vom Ministerium in Hannover die Erlaubnis, neben den bereits bestehenden Abbaupunkten am Martiniberg und am Ellenberg in Zukunft überall in den Gemeinden Hagen, Oesede und Iburg sowie in den Bauernschaften Holzhausen, Ohrbeck, Hasbergen, Malbergen, Hellern und Gaste die dort vorkommenden Toneisensteine zu gewinnen. Im Gegenzug wurde ihm die Verpflichtung auferlegt, von den königlichen Steinkohlebergwerken zu Borgloh und Oesede jährlich 6.000 Doppelhimten (ca. 935 Tonnen) Steinkohle abzunehmen. Bereits ein Jahr später wurde die Konzession auf den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein übertragen und das Feld "Georg Marie" benannt.

Auch unterhielt die Beckeroder Eisenhütte einen eigenen Kalkofen, der wohl zur Herstellung von Maurerkalk für die immer wieder anfallenden Reparatur- und Baumaßnahmen diente.

Erster namentlich genannter Kunde war 1839 das von der Stadt Osnabrück betriebene Kohlebergwerk am Piesberg, welches aus Beckerode gusseiserne Räder für die Loren des Bergwerkes bezog.

Zum Bau des 1846/1847 erbauten "Herrenhauses" wurden im März 1846 vom Steinebrecher W. Elixmann am Ellenberge vier Ruthen, von Viktor Mehrhoff am Hüggel eine Ruthe Bausteine gebrochen. Weitere Steine kamen vom Borgberg, die Fensterbänke kamen aus Iburg. Im Mai 1846 wurden 2.750 Dachpfannen vom "Ziegelbrenner Herkenhoff bei Colon Grimmelsmann" aus der Hagener Bauernschaft Sudenfeld angeliefert.

Zahlreiche Bergleute (S. 204 ff.) wurden in den Gruben der "Beckeroder Eisenhütte" beschäftigt, meist aus Hagen a.T.W. und den umliegenden Bauernschaften. Bei der Suche und Erschließung weiterer Erzlagerstätten wurden bei Bedarf auch auswärtige Spezialisten hinzugezogen, so zum Beispiel der Berggeschworene Bauer aus Borgloh.

1844/45 gehörten im Amt Osnabrück das Steinkohlebergwerk des Magistrats der Stadt Osnabrück am Piesberg mit 160 bis 170 Bergleuten (S.226 ff.) und die seit 1825 auf Gut Sandfort betriebene Ziegel- und Kalkbrennerei mit 19 Arbeitern zu den nennenswerten gewerblichen Anlagen.
Im Amt Iburg gab es 1848 an größeren Betrieben: das seit dem 15./16. Jahrhundert betriebene Königliche Steinkohlebergwerk zu Borgloh mit 100 bis 150 Mitarbeitern, der Sandsteinbruch des Maurermeisters Wolf in Oesede mit 24 Arbeitern, der Sandsteinbruch des Magistrats von Osnabrück in Oesede mit 30 Mitarbeitern, der Bausteinbruch des Bauern Becker in Laer mit 20 bis 30 Arbeitern, die 1724/25 gegründete Königliche Salzsaline zu Rothenfelde mit 20 Arbeitern und die Beckeroder Eisenhütte mit etwa 160 Mitarbeitern.

Ab dem Jahre 1846 waren je nach Bedarf und Gelegenheit verschiedene Ärzte mit der Behandlung erkrankter und verletzter Hüttenarbeiter betraut, so z.B. der Sanitätsrat Lamby aus Iburg. Die Belieferung mit Medikamenten erfolgte u.a. durch den Apotheker Daniel-Ludwig Nettelhorst, der sich der Zeit entsprechend Louis nannte, aus Iburg, der sich 1839 sogar um Genehmigung zur "Anlegung einer Filialapotheke zu Hagen" bemühte. Sein Antrag wurde jedoch abgelehnt. Gleichwohl lieferte die Apotheke Nettelhorst noch 1856 "Medikamente für kranke und verletzte Hüttenarbeiter" und stellte die Kosten der "Cranken-Casse der Beckeroder Eisenhütte" in Rechnung. Der Apotheker Nettelhorst führte seit dem Jahre 1834 in Iburg ein neues großes Haus "ganz von Stein" auf, in welchem sich heute die Hirsch-Apotheke befindet.

Am 14. März 1856 wurde zwischen Julius Meyer einerseits und der Hannoveraner Bankier Adolph Meyer als Vertreter des Gründungskomitees eines großen "Osnabrücker Eisenwerkes" andererseits (S. 289 ff.) ein vorläufiger Kaufvertrag abgeschlossen, um der neuen, im Gründungsstadium befindlichen Gesellschaft Optionsrechte an der Beckeroder Eisenhütte und ihren Bergwerkskonzessionen zu sichern. Das Zustandekommen der geplanten Aktiengesellschaft hing u.a. davon ab, dass die Regierung in Hannover den Verkauf der Bergbauberechtigungen genehmigte. Das Gründungskomitee machte die Bildung der Gesellschaft aber auch "von der Verleihung eines eigenen Kohlefeldes im Dütethale bei Oesede abhängig, da man der Ansicht war, dass die Rentabilität eines bedeutenden Hüttenbetriebes nur im Falle eigener Gewinnung des Steinkohlenbedarfs in möglichster Nähe des Hüttenwerkes gesichert sei.

Das für die Genehmigung zuständige Finanzministerium in Hannover stellte die gewünschten Genehmigungen in Aussicht, wenn "zuvor eine gründliche technische Untersuchung des Projectes unter Mitwirkung eines königlichen Commissars" stattfände. Es wurde eine Sachverständigenkommission mit der Untersuchung beauftragt, zu der u.a. Bergrat Werlisch und Bergamtsassessor Römer aus Clausthal und der Obergeschworene Bauer aus Borgloh gehörten. Bereits am 12.04.1856 legte das Gremium ein Gutachten vor: die am Hüggel und Heidhorn vorhandenen Brauneisenerze würden "ein vorzügliches gutes, für die Fabrikation von Schienen, Stabeisen und Blech passendes Eisen" ergeben und dieses werde sich "wegen des darin enthaltenen Mangangehalts auch für die Darstellung von Stahl besonders eignen". Die Gutachter wiesen ferner auf die in unmittelbarer Nähe befindlichen Steinkohlevorkommen, den reichlich vorhandenen Kalkstein, die vor Ort anstehenden und "als feuerfest erprobten Sandsteine", den "feuerfesten Thon bester Qualität" und "passenden Sand für die Formerei" hin. Die Regierung in Hannover sicherte nunmehr zu, sie werde der Übertragung der dem Eigentümer der Beckeroder Eisenhütte verliehenen Bergbaukonzessionen auf die zu bildende Aktiengesellschaft zuzustimmen. Es erfolgte auch die Zusicherung, dass der Aktiengesellschaft ein eigenes Steinkohlefeld im Dütetal verliehen werde.

Am 25. April 1856 wurde ein endgültiger Kaufvertrag, der den Verkauf der Beckeroder Eisenhütte und der zugehörigen Bergbaukonzessionen zum Gegenstand hatte. Der Kaufpreis wurde mit 350.000 Talern vereinbart, wobei 288.698 Taler auf die Bergbaukonzessionen entfielen.

Am 03. Mai 1856 gestattete König Georg V. von Hannover, dass die neue Aktiengesellschaft nach dem Namen des hannoverschen Königspaares unter der Firma "Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein" geführt werden dürfe - die Gründung der Aktiengesellschaft erfolgte daraufhin am 05. Juni 1856.

Am 18. Oktober 1856 bekam der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein die Bergrechte für eigene Steinkohlevorkommen im Dütetal und am Hilterberg verliehen.

Emsländische Geschichte

In Band 13 der "Emsländischen Geschichte", herausgegeben von der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte e.V., erschien der Aufsatz "Weiches, "mulmiges" Raseneisenerz - ein vergessener Bodenschatz der Region zwischen Adorf und Emlichheim. Entstehung, Gewinnung, Verwendung und Geschichte 1945 - 1965" (S. 321 ff.) von Peter-Christian Wrede.
Der neue Band der "blauen Reihe" weist 448 Seiten auf und kostet 18,- Euro.

Eiszeitliche Großgeschiebe (Findlinge)

In der Schriftenreihe "Geologie und Paläontologie in Westfalen", herausgegeben vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, erschien nunmehr Heft 66 mit dem Aufsatz "Eiszeitliche Großgeschiebe ("Findlinge") zwischen Rhein und Weser und ihre Aussagen zur Bewegung des Inlandeises" von Maik Sligtenhorst und Dr. Eckhard Speetzen.

Neben der Beschreibung und Verbreitung der Findlinge werden Aussagen zur Eisbewegung getroffen. Im großen Anhang werden eiszeitlichen Großgeschiebe mit einem größten Durchmesser von wenigstens 2 m aufgeführt, um sie "... in ihrer Bedeutung als geologische Naturdenkmale dar(zu)stellen und sie zugleich einer größeren Öffentlichkeit bekannt (zu) machen und damit auch zum Schutz der Steine bei(zu)tragen."

Erwähnung findet der "Zeppelinstein" 4 km ostnordöstlich von Bad Iburg mit einem Volumen von 4,5 m3 und einem errechneten Gewicht von 11,7 Tonnen. Der Stein besteht aus einem grobkörnigen Granit mit rötlichen Feldspäten und erinnert an die Strandung des Luftschiffes "Deutschland VII" am 28. Juni 1910 am Nordhang des Hohnsberges. Der Findling wurde in Nähe des Waldgrundstücks des Neubauern Möllenkamp am Limberg gefunden. Der Entwurf und die Bronzetafel stammen vom Osnabrücker Bildhauer Heinrich Wulfertange.
Ebenfalls aufgeführt wird ein Findling, der sich 500 m östlich des Bahnhofs Bad Iburg befindet und an die erste Glaner Kirche erinnert. Dieser Findling, ein tektonisch beanspruchter feinkörniger Granit mit wenig Biotit und einem Volumen von 3,6 m3 und einem Gewicht von 10,0 Tonnen, wurde auf dem Wiesengrundstück des Bauern Franz Kleemann in Belm-Vehrte gefunden.

Zahlreiche weitere Findlinge u.a. aus Vehrte, Ibbenbüren, Osnabrück, Bad Laer, Dissen, Hilter und die Findlingsgruppe "David & Goliath" in Glandorf-Averfehrden werden erwähnt.

Die Veröffentlichung (ISBN 3-924590-90-7) kann zum Preis von 19,90 € über den Landschaftsverband Westfalen-Lippe - Museum für Naturkunde in Münster oder über den örtlichen Buchhandel bezogen werden.

Ausstellung "Unruhige Erde"

Im Terminal 2 des Flughafens Münster/Osnabrück (FMO) in Greven macht bis zum 21.01.2007 die Wanderausstellung "Unruhige Erde - Naturgefahren und ihre Risiken" als Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Forschungsschwerpunktes "Innovative Frühwarnsysteme gegen Naturgefahren" im Rahmen des Sonderprogramms Geotechnologien Station.

Präsentiert werden Exponate, Computeranimationen, Satellitenaufnahmen und vieles mehr zu den Themenbereichen Erdbeben, Vulkane, Erdrutsche und Meteorite.  

Geologische Exkursionen

Geologische Exkursionen bieten 2007 die Geologen Evelyn und Andreas Hincke von "... geologisch erleben" u.a. zu folgenden Themen an:
12.05.: Kreidefossilien im Münsterland / Rheine,
13.05.: Piesberg bei Osnabrück: Pflanzenfossilien,
02.06.: Das Wiehengebirge und seine Fossilien,
02.06.: Fossilsuche in Lengerich / Teutoburger Wald,
03.06.: Ammonitensuche im Teutoburger Wald,
08.07.: Fossilien der Unterkreide von Hannover.

Auch die Firma "Geo-Infotainment" bietet 2007 u.a. folgende geologische Exkursionen an:
31.03.: Fossiliensammeln am Piesberg bei Osnabrück,
15.04.: Fossiliensammeln im nördlichen Münsterland und Teutoburger Wald,
09.06.: Auf den Spuren des Oberkreidemeeres im südlichen Teutoburger Wald,
10.06.: Fossiliensammeln in der Unterkreide von Hannover,
07.07.: Geologische Wanderung durch das Osnabrücker Bergland,
27. - 29.07.: Auf den Spuren alter Heimatgeologen - eine geologische Exkursion durch das Münsterland.

Jahresprogramm 2007

Die "Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie (VFMG) e.V.", Bezirksgruppe Osnabrück, und die Arbeitsgemeinschaft Geologie des "Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück (NVO) e.V." haben ihr neues Jahresprogramm 2007 veröffentlicht.

Beispielsweise hält am 16.02.2007 Herr Dr. Horst Klassen ab 20.00 Uhr den Vortrag "Das Wiehengebirge im Grenzbereich zwischen Land und Meer" und am 22.06. berichtet Dr. Karl-Josef Herd ab 20.00 Uhr über "Neues von der Oberkarbonischen Urinsekten des Piesberges". Die Vortragsveranstaltungen finden im Museum am Schölerberg - Natur und Umwelt statt.
Exkursionen zu aktuellen Fundpunkten werden am 21.04, 16.06. und 21.07.2007 angeboten, eine Exkursion in die Oberkreide von Rheine steht am 07.07. auf dem Programm, am 22.09. folgt eine Exkursion in das östliche Münsterland. Die Treffpunkte der Exkursionen müssen erfragt werden.

Gertrudenberger Höhlen

Die "Osnabrücker Nachrichten" setzten die Berichterstattung über die Gertrudenberger Höhlen weiter fort: am 29.11.2006 erschien Folge 8 über die Höhlenforschungen mit Hans Morlo in den Jahren 1982 bis 1991. Folge 9 folgte am 06.12.2006 und dort wurde über die Gertrudenberger Höhle als Schutzraum während des 2. Weltkrieges berichtet.

Averbeck-Stiftung

Neues Vorstandsmitglied der Averbeck-Stiftung wurde der im Bad Iburger Stadtteil Glane wohnende Diplomkaufmann Heinz Brandebusemeyer, nachdem das Vorstandsmitglied Hermann Tovar aus Altersgründen ausgeschieden war.
Das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes wird nunmehr vom Stadtdirektor a.D. Heinz Köhne wahrgenommen.

Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg e.V.

Am Mittwoch, den 10.01.2007, findet ab 19.00 Uhr im Bad Iburger Restaurant "Schloßmühle", Charlottenburger Ring 27, die Mitgliederversammlung 2006 des Vereins für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg e.V. statt.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung wird ein alter Film der Niedersächsischen Heimschule Iburg aus den 50er Jahren gezeigt; abschließend besteht ausreichend Zeit zum Klönen.

Links

Nach fast zweijähriger Pause hat das Naturschutzgebiet "Freeden" wieder eine offizielle Heimat im Internet auf der Homepage des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Sie finden die Seite unter http://www.nlwkn.niedersachsen.de/master/C27859770_N5512611_L20_D0_I5231158.html.

Glück auf

Glück auf! So heißt des Bergmanns Wort.
Das schallt zu allen Zeiten fort.

Er spricht's ,wenn er zum tiefen Schacht
hinunterfährt in schwarzer Tracht,

und wenn er steigt zu Tage auf,
so ruft sein Mund das Wort Glück auf!

Glück auf! Darum zu aller Zeit
in Trauer und in Freudigkeit,

in Gottes heller Sonnenpracht,
im rabenschwarzen Felsenschacht.

Ob's nun hinab, ob's nun hinauf,
des Bergmanns Wort, es heißt Glück auf!

Mit diesem Gedicht aus dem Buch "Die Schachtziege" von Günther Behnert wünsche ich Ihnen frohe Festtage und ein schönes neues Jahr 2007!
Und schauen Sie in der Silvesternacht in den Abendhimmel, leuchten Ihnen auch wieder viele Minerale entgegen. In den Leuchtsätzen der Feuerwerkskörper befinden sich Farbgeber: für die rote Färbung ist Strontianit oder Celestit verantwortlich, die grüne Farbe rührt von Baryt oder Kupfer her, gelbe Farbe erbringt Halit, für orange sind Calcit und weitere Calciumcarbonate verantwortlich und eine blaue Farbe erbringen wieder Kupferverbindungen - Ihnen einen guten Rutsch!

Mente et malleo - mit Geist und Hammer

und einem herzlichen Glück auf

Ihr

Horst Grebing


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