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Neue Osnabrücker Zeitung (Südkreis-Kurier), 07.01.1993:

Zechengründung für Bergbau im Ruhrgebiet verlief in GMHütte
,,Zeche Werne" blickt auf eine fast 100jährige wechselvolle Geschichte zurück

Von Horst Grebing

Georgsmarienhütte

 Im Rahmen eines Stufenplanes sollen nach dem Willen der Essener Beteiligungsgesellschaft Ruhrkohle AG einige Bergwerke stillgelegt, andere wiederum zu Verbundbergwerken zusammengeschlosssen werden. Bis Mitte 1994 sollen auch die Bergkamener Zechen ,,Haus Aden" und ,,Monopol" zu einem Bergwerk vereinigt werden. Ein bergbaulicher Ursprung der Zeche ,,Monopol", eine der modernsten Bergwerksanlagen, liegt in Georgsmarienhütte.
Im Jahre 1897 erwarb die Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein Aktiengesellschaft in Werne nördlich der Lippe das Nutzungsrecht am Grubenfeld der Gesellschaft ,,Thermalbad Werne", dessen Größe 8 755 134 qm betrug, um günstig an Kohlen für das Eisen- und Stahlwerk in Osnabrück sowie das Hüttenwerk in Georgsmarienhütte zu gelangen. Nach einigen Probebohrungen, es sollten Erkenntnisse über den Verlauf der Flöze gewonnen werden, erfolgte am 17. August 1899 der erste Spatenstich für zwei Schächte.
Am 6. Juni 1901 wurde die Zeche auf den Namen ,,Bergwerk Werne" getauft. Der Schacht ,,Werne 1" wurde 1902 in Betrieb genommen, 1903 folgte ,,Werne 2". Die Inbetriebnahme der Schächte führte beim Amtsgericht Werne zum Eintrag ,,Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein, Abteilung Zeche Werne".

Aufgrund fortan günstigerer Kohlenbezugsmöglichkeiten von der ,,Zeche Werne" wurde die Förderung in der Wellendorfer ,,Zeche Hilterberg" zum 31. März 1903 beendet. Damit endete auch der durch den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein betriebene Kohlenbergbau im Osnabrücker Land.
Bereits 1904 belief sich die Förderung des ,,Bergwerkes Werne" auf 145 000 Tonnen. Die Förderung in der einstigen heimatlichen ,,Zeche Hilterberg" betrug 1900/01 nur 32 019 Tonnen. Mit den in Werne geförderten Kohlen konnte der gesamte Bedarf des Georgsmarien-Werkes und des Stahlwerkes in Osnabrück gedeckt werden.
Durch einen Grubenbrand und eine Schlagwetterexplosion im November 1905 ging die Förderung zurück. Doch bereits 1907 konnte die Förderung wieder auf über 200 000 Tonnen gesteigert werden. Die günstigen Kohlenbezugsmöglichkeiten führten dazu, daß 1912 mit dem Abteufen eines dritten Schachtes begonnen wurde. Dieser nördlich des Lippe-Seitenkanals gelegene Schacht ,,Werne 3" kam 1915 in Betrieb. Mit ihm förderte die Zeche 1920 rund 500 000 Tonnen Kohle.
Am 9. Februar 1923 fusionierte der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein mit den Klöckner-Werken AG - gegründet 1906 von Peter Klöckner.
Nach dem Einsetzen der Weltwirtschaftskrise wurde 1930 die Förderung auf ,,Werne 3" stillgelegt. 1954 wurde mit dem Abteufen des Schachtes ,,Werne 4" begonnen, der 1956 seine endgültige Teufe erreichte. Gleichzeitig wurde 1954 die Zeche ,,Königsborn" in Unna mit der ,,Zeche Werne" wirtschaftlich und organisatorisch verbunden.
Der Ruhrbergbau geriet in eine umfassende Krise: So kam es 1968 zur Gründung der Holdinggesellschaft Ruhrkohle AG, die am 1. 1. 1970 einen Großteil der Ruhrzechen übernahm, darunter auch das ,,Bergwerk Werne". 1973 wurde das Bergwerk ,,Heinrich Robert" in Hamm-Herringen an die ,,Zeche Werne" angeschlossen. Die Förderung im ,,Bergwerk Werne" wurde 1975 beendet. Die mit ,,Werne" verbundene Zeche ,,Königsborn'' wurde wiederum 1978/79 an die Zeche ,,Heinrich Robert" angeschlossen.


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